02.03.2018 - Landwirtschaftspolitik der ÖVP/FPÖ-Regierung macht reiche Bauern und Agrarkonzerne immer reicher, während kleine bäuerliche Familienbetriebe und Nebenerwerbslandwirte praktisch aussterben!
Landwirtschaftskammer Österreich geht gegen ihre Mitglieder vor!
Die alarmierende Aussage der LWK-Ö, dass es im Jahr 2025 um 25% weniger bäuerliche Betriebe geben wird, ist eine Kampfansage der Landwirtschaftskammer an ihre Mitglieder!
"Die Landwirtschaftskammer hat sich als Interessensvertretung zu verstehen, nicht als Sterbebegleitung der bäuerlichen Familienbetriebe, Nebenerwerbslandwirte, BIO-Landwirte und Direktvermarkter ", zeigt sich PREINER kämpferisch.
Die LWK-Ö ist gefordert, sich nicht auf die "Strukturbereinigung" auszureden, sondern sich für die Belange aller ihrer Mitglieder einzusetzen.
"Solange nach Fläche gefördert wird, hohe Obergrenzen für Subventionen existieren und auch Superreiche abkassieren können, werden wir das Bauernsterben nicht beenden können", so der SP-Landwirtschaftssprecher im Nationalrat, Erwin PRENER.
40 Prozent des EU-Budgets – das sind rund 55 Mrd. Euro pro Jahr – landen in der Agrarpolitik. Das ist zu einem Großteil eine Förderung für Großgrundbesitzer und Agrarkonzerne.
55 Mrd. Euro hat die Europäische Union 2016 für Agrarpolitik ausgegeben. 40 Mrd. Euro davon sind Direktzahlungen aus der 1. Säule und diese sind höchst ungleich verteilt:
Weniger als 2 Prozent der größten Betriebe in der EU erhalten über ein Drittel des Geldes – also 13,3 Mrd. Euro. 80 Prozent der Bauern bekommen dagegen nicht mal 20 Prozent des Budgets.
"Denn Landwirtschaft wird nach Fläche und Ertrag gefördert – wer mehr hat, bekommt auch mehr. Und das hat Folgen: Obwohl die EU jährlich Milliarden Euro in die Landwirtschaft steckt, geht das Bauernsterben weiter. Hier muss dringend gegengesteuert werden", so PREINER.
Gegenwärtig laufen Diskussionen über den Budgetrahmen der EU für die Periode 2021-2027.
Es stellt sich die berechtigte Frage: Ist der ländliche Raum und die Landwirtschaft in Gefahr?
Das gesamte Burgenland IST ländliche Region.
Die Entscheidung über den EU-Budgetrahmen ist für die gesamte Regionalförderung und für das Burgenland daher sehr wichtig.
PREINER: "Ich fordere Finanzminister LÖGER, Landwirtschaftsministerin KÖSTINGER und Kanzler KURZ mit allem Nachdruck auf, dafür Sorge zu tragen, dass die Mittel für den ländlichen Raum und die Landwirtschaft in Ö nicht gekürzt werden und Österreich nicht MEHR in den EU-Topf einbezahlt. Betriebe im Bereich Landwirtschaft müssen mit dem EINkommen das AUSkommen haben. Auch müssen sich die Konsumenten die Lebensmittel leisten können."
Die Anzahl der Bio-Betriebe steigt: Gab es im Jahr 1990 im Burgenland 25 Bio-Betriebe, stieg die Zahl bis heute auf 1.020!
Die bewirtschaftete Fläche stieg im Burgenland von 100 auf rund 47.000 Hektar.
Damit liegt die burgenländische Biolandwirtschaft mit einem Flächenanteil von rund 27 % im europäischen Spitzenfeld.
Das Burgenland soll eine Modellregion der ökologischen und biologischen Landwirtschaft sein.
"Es ist ein Gebot der Stunde, für diese wertvolle Aufgabe burgenländischer Direktvermarkter und Biobetriebe optimale Rahmenbedingungen zu schaffen. Als Bereichssprecher im Nationalrat für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum hat für mich der Ausbau der BIO-Landwirtschaft oberste Priorität", argumentiert PREINER.